Wie ein Bogen gebaut ist

Wie ein Bogen gebaut ist

 

Man unterscheidet heute zwischen den klassischen Langbögen und den modernen Recurve, die  vor allem im sportlichen Bogenschießen eingesetzt werden. In seiner einfachsten Ausführung ist ein Bogen ein gebogener Stab, an dessen beiden Enden eine Schnur oder Sehne befestigt ist. Meistens wird Holz für den Bogen verwendet.

 

Bei etwas entwickelteren Bögen hat man dann in der Mitte ein starres Griffstück, dann sich daran anschließende so genannte Wurfarme und schließlich die Bogenenden. Damit man die Sehne spannen kann, muss man die Wurfarme herunterbiegen und die Sehne einlegen. Da man beim Bogen keinen Sprengstoff benutzt, ist technisch gesehen Bogenschießen eigentlich ein Werfen oder noch genauer ein Pfeilwerfen.

 

Die modernen Recurve-Bögen haben den Vorteil, dass man mit ihnen genauer und weiter schießen kann und dass sie auch stabiler sind. Sie werden in einem aufwändigen Verfahren aus Kunststoff und Holz hergestellt. Wegen der hohen Belastungen braucht man so genannte Komposit-Kunststoffe und kann auch nur bestimmte Holzarten, die die hohen Spannungen aushalten, verwenden. Das Kompositverfahren an sich  ist aber schon seit der Steinzeit bekannt, damals verwendete man unterschiedlich harte Hölzer für den Bogenbau.

 

Bögen aus Metall werden fast nur für Armbrüste benutzt, weil ihre Dehnungseigenschaften und Präzision nicht gut genug sind. Oftmals wurden sie als Dekorationsgegenstände oder als Geschenke von Fürstenhäusen, vor allem in Indien, hergestellt.

 

Compound-Bogen für die Profis

Eine Weiterentwicklung des Recurve-Bogens ist der Compoundbogen. Er hat an den Bogenenden kleine Räder, auf denen Kabel oder die Sehne gespannt sind. Mittels der Räder kann der Bogen optimiert werden und immer im optimalen Bereich arbeiten. Der Vorteil ist außerdem, dass mit dieser Konstruktion der Bogen zwar zunächst mit viel Kraft, am Ende dann aber mit nur wenig Aufwand gespannt werden muss. Durch den geringeren Aufwand an Kraft kann der Schütze den Bogen wesentlich ruhiger halten. Bei den Profibögen wird die Sehne  auch nicht mehr mit der Hand gehalten, sondern durch eine kleine Vorrichtung, die dann beim Abschuss über einen Hebel gelöst wird. Zusätzlich können auch noch Gewichte angebracht werden, die den Bogen noch stabiler und damit das Gerät noch präziser machen können.

 

In der Regel wird ein Bogen mit der linken Hand festgehalten und die Sehne mit der rechten Hand gespannt. Es gibt auch Bögen für Linkshänder. Außerdem ist wichtig, welches das dominante Auge ist – dieses ist auf der Seite, auf der auch die Sehne herangeführt wird. Es kann also auch Rechtshänder geben, die wegen ihrer Augen einen Linkshandbogen haben.

dante