Es gibt ein Land, das nur in einer Disziplin an den Olympischen Spielen teilnimmt, und das ist das Königreich Buthan. Die Sportart: Bogenschießen. In dem kleinen Land am Himalaya ist Bogenschießen ein Volkssport. Es kaum ein Fest oder eine Zeremonie, bei der es nicht auch einen Wettbewerb im Bogenschießen gibt. Meistens wird dabei auf eine 140 Meter Scheibe geschossen, und die Teilnehmer tragen in Buthan den Ghos , ein traditionelles Gewand, das ein wenig wie ein Rock aussieht.
Eigentlich ist der Bogensport ein traditioneller Männersport, aber ausgerechnet für Olympia hatte sich für die Spiele 200 und 2004 eine Frau qualifiziert: Tshering Chhoden. Allerdings reichte es in beiden Teilnahmen nicht für eine Medaille. Das hält die Buthanesen aber nicht davon ab, fleissig weiterzutrainieren. Viele Wettbewerbe werden im Nationalstadion ausgetragen, das auch für Fussballspiele und Konzerte genutzt wird. Wenn aber die besten Bogenschützen des Landes zusammengekommen, dann ist das Changlimithang Stadium in der Hauptstadt Thimphu voll besetzt.
Film beschreibt die Bogenkultur
Es ist sogar ein Film über das Bogenschießen im Bergstaat gemacht worden:
‘Die Bogenschützin von Buthan”. Der Film beschreibt wie dieser Sport mehr ist als nur eine Freizeitbeschäftigung und ähnlich emotional sein kann wie beim Fußball. Denn auch hier wird aus dem Publikum gebrüllt, wenn die gegnerische Mannschaft einen Punkt gemacht hat und es werden den Schützen auch gerne mal Schimpfwörter zugerufen um sie zu verunsichern. Der Film folgt Tshering Chhoden auf ihrem Weg nach Olympia, gibt aber auch Einblicke in die tiefe Verwurzelung der Bogenkunst in die buthanesische Kultur.
Tshering Choden selbst ist nicht mehr als Sportlerin aktiv, hatte aber noch 2012 nach Nationalteam im Bogenschießen trainiert. Ihre größter Erfolg war der Sieg über die Chinesin Lin Sang, die bei den Spielen 2004 auf Platz 11 gesetzt war.